Die Solidarität ist weiter groß mit den Menschen, die innerhalb der Ukraine vor dem Krieg geflüchtet sind. Mit diesem Eindruck ist unser Kollege Rainer Rißmayer vom jüngsten Hilfstransport zurückgekehrt. Sein Wohnmobil war diesmal besonders dicht bepackt, allein das Bodenfach war voller Windeln. Der Winter naht in der Ukraine und die Frauen und Kinder benötigen jede Menge Güter, die sie sich nicht leisten können.
Erstmals überquerte unser Kollege die Grenze von Rumänien zur Ukraine. Begleitet wurde er von zwei Mitstreitern der rumänischen Polizeigewerkschaft. Die hatte er bei der internationalen Konferenz in Baia-Mare getroffen, zu der er im Auftrag unseres Partners Europäisches Zentrum für Arbeitnehmerfragen angereist war. Statt Flugzeug nahm Rainer Rißmayer das Wohnmobil. Seine Aktion begeisterte die Mittagenden rund um das Bildungsinstitut IFES und den Gewerkschaftsdachverband Cartel Alfa.
Beim schwer bewachten Grenzübergang bei Sighetu stellte der Zoll fest: An Bord waren 300 Kilogramm Pflegeprodukte und 200 Kilogramm Lebensmittel. Anderes wie Kinderspielzeug und Ähnliches fielen nicht ins Gewicht. Insgesamt haben Güter im Warenwert von 1.000 Euro Rainer Rißmayer begleitet.
Nach Grenzübertritt fuhr unser Kollege zu einer Industriehalle in Solotwyno, wo ihn Helfer:innen der Jewisch Community Association from Carpatica county erwarteten. Sie nahmen die Hilfsgüter in Empfang und sortierten sie. Ganz flott wurden die Spenden aus Herzogenrath an geflüchtete Frauen und Kinder in der Region verteilt. Die Not dieser Binnenflüchtlinge sprang Rainer Rißmayer bei spontanen Begegnungen ins Auge - sie haben, wenn überhaupt, nur das Allernötigste, oft noch weniger als das.
Nach einer Stunde ging es zurück nach Rumänien. Aus der gemeinsamen Aktion sind sogleich herzliche Kontakte entstanden. Es gab eine Einladung zum gemeinsamen Essen in der Polizeikaserne. Gelebte Solidarität, gemeinsam getragen, verbindet über das Organisatorische hinweg. Solche Erfahrungen stärken den europäischen Gedanken, unterstreichen die gemeinsamen Werte im Einsatz für die Rechte der Menschen.
Die Fa. Lambertz hatte diesmal 50 Tüten mit Leckereien für Kinder beigesteuert. Schließlich sorgt jeder schöne Moment für eine wertvolle Abwechslung im bedrängten Alltag. Bei einer Familie bauten die Kinder mit der Spende aus der Aachener Region gleich einen Zug mit Printen und Lebkuchen. Während Rainer Rißmayer die 1.600 Kilometer Rückreise am Steuer des Wohnmobils absolvierte, trafen schon die ersten Fotos von dankbaren Empfängerinnen ein.
Ein großes Dankeschön allen, die unsere Ukrainehilfe durch Mitanpacken und durch Geld- und Sachspenden unterstützen!