Ein gutes Leben für alle, gleich wer du bist, woher du kommst, was du kannst: Das ist die Vision, die Sr. Bettina Rupp antreibt und an der sie tatkräftig mitarbeitet. Für ihr unermüdliches Engagement für Solidarität und Gerechtigkeit erhält die 1966 geborene Steyler Missionsschwester den diesjährigen Maria-Grönefeld-Preis.
Die gelernte Sozialarbeiterin Bettina Rupp gestaltet ihr ganzes berufliches Leben lang Orte, an denen sie Begegnung und Teilhabe für alle möglich macht. Zurzeit ist das St. Aposteln in Frankfurt-Sachsenhausen. 18 Jahre lang war es Mönchengladbach, davon zehn Jahre der Treff am Kapellchen in Waldhausen, an der Brandts-Kapelle.
Menschen aus verschiedensten Milieus miteinander in Verbindung zu bringen, ist für Sr. Bettina das Zukunftsmodell einer gelingenden Gesellschaft. Diese Erwartung bestätigt sich immer wieder bei ihren Versuchen, Brücken zu schlagen. Experimentierfreudig startet die Schwester ein Projekt nach dem nächsten.
So kommen die Leute an der Kirchenbank, an der Pommesbude, bei Büchern im Kirchraum miteinander ins Gespräch. Ein Kühlschrank, in den jeder etwas hineinlegen oder herausnehmen kann, sorgt für entspanntes solidarisches Geschehen. Hier kann jeder Mensch sein, losgelöst von Sorgen und Nöten.
Wie groß die sozialen Herausforderungen in Frankfurt sind, wo sich Sr. Bettina seit 2016 engagiert, hat sie mit Mitschwestern bei einer mehrmonatigen Erkundung der Stadt am Main erlebt. Insbesondere benachteiligte Frauen fallen häufig durchs soziale und staatliche Rost, für sie setzt sich die Schwester besonders ein.
Das verbindet sie mit Maria Grönefeld. Sr. Bettina fühlt sich sehr geehrt, einen Preis im Gedenken an diese Frau zu erhalten. Maria Grönefeld habe aus einfachen Verhältnissen gestammt, ihren Blick für die Realitäten des Lebens nie verloren, immer nach vorne geschaut, stets einen Tick mehr getan als viele andere.
Dass die Preisverleihung im Nell-Breuning-Haus stattfindet, schließt für Sr. Bettina Kreise. Auch dieses empfindet sie als wertvollen Begegnungsraum für verschiedenste Milieus, wo gängige Barrieren und enge Blasen überwunden werden können. Ganz so wie die Orte, die sie als Missionsschwester und Sozialarbeiterin gestaltet.
Maria-Grönefeld-Preis
Seit 2014 zeichnet die Maria-Grönefeld-Stiftung Persönlichkeiten aus, die sich besonders für die Rechte benachteiligter und ausgegrenzter Menschen engagieren und damit Zeichen für eine solidarische und gerechte Gesellschaft setzen. Zu den Preisträgern gehören die Journalistin Christiane Florin (Bonn), die Landtagsabgeordnete Antje Grothus (Kerpen) und die Sozialarbeiterin Pelin Sahime Yigit (Würselen). Die Verleihung des diesjährigen Maria-Grönefeld-Preises erfolgt am Freitag, 29. November im Nell-Breuning-Haus in Herzogenrath. Mehr Infos zu Stiftung und Preis unter www.maria-groenefeld-stiftung.de.