Selbst erfahren, wie belebend das ist, die Dinge anders zu machen als bisher

Wie gestalte ich Veranstaltungen so, dass sie Menschen begeistern? Das ist gar keine so banale Frage. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit kommt es auf gute Antworten an. Lebendige und kreative Methoden inspirieren den sozialen Dialog, wie ihn das Europäische Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) organisiert. Im Nell-Breuning-Haus erprobten gewerkschaftlich und verbandlich Engagierte bei einem Seminar neue Wege.
Ilona Arcaro von der TH Köln und Norbert Klein von EZA gaben Impulse und begleiteten die Gruppe. Schon zu Beginn spürten die Teilnehmenden die Kraft kreativer Zugänge. Statt einer klassischen Vorstellungsrunde erhielten sie die Einladung, sich anhand von Urlaubsfotos vorzustellen, die Ilona Arcaro ausgelegt hatte. Die persönlichen Erzählungen sprachen ganz anders Gefühle und Verstand an und bleiben als Gesprächsstoff erhalten.
Mit dieser belebenden Erfahrung hatten die Frauen und Männer den richtigen Rückenwind, sich ein wenig Theorie zur Planung und Methodik von Veranstaltungen anzuhören. Rasch wurde es wieder ganz praktisch. Kleine Teams bildeten sich, um Tagungen zielgruppengerecht zu konzipieren und zu planen. Feedbackrunden halfen, bei dieser Arbeit gut voranzukommen. Tipps von Ilona Arcaro und Norbert Klein taten ihr Übriges.
Die Übung setzte bei den Themen an, die Teilnehmende tatsächlich bei der gewerkschaftlichen und verbandlichen Arbeit in ihren Ländern bewegen. So ging es um so verschiedene Gesprächsgegenstände wie die Digitalisierung der Landwirtschaft, das Miteinander der Generationen in der Gewerkschaft, die Gewinnung von Lehrernachwuchs und von Frauen für Führungspositionen. Reizvolle Themen, die nun ausgemessen und ausgeplant wurden.
Auch in der Präsentation ihrer Zwischenergebnisse blieb es abwechslungsreich und kreativ. Die einen berichteten zum Beispiel über ihre persönlichen Vorbilder, andere zeigten ein kurzfristig erstelltes Video. Immer tiefer gingen die Teilnehmenden in den Kaninchenbau, um ein wirklich begeisterndes Veranstaltungskonzept zu entwickeln. Dabei lernten sie voneinander, technische Handhabung von den Jüngeren, Erfahrungswissen von den Älteren.
Am Ende fehlte Zeit, aber die Inspiration für die eigene Weiterarbeit war da, gestärkt durch die Selbsterfahrung, wie sich das so anfühlt, wenn man Tagungen und Seminare anders gestaltet als in der gewohnten Weise. Auch die Kontakte und Beziehungen in der internationalen Zusammenarbeit im EZA-Netzwerk festigten sich mit dieser belebenden Motivation. So heißt es gleich in mehrfacher Hinsicht: Weiter geht's mit dem Sozialen Dialog!